Südwind-Workshoptage in der NMS: ein Blick auf Welternährung, globale Lieferketten und Wohnen weltweit

Mittwoch, 28. Juni 2023AllgemeinesJugendSchule
Südwind-Workshoptage in der NMS: ein Blick auf Welternährung, globale Lieferketten und Wohnen weltweit

Schüler*innen der NMS Groß-Enzersdorf, Südwind Referentin Laura Jindrak, STR Ing. Andreas Vanek, Vizebürgermeister Robert Fehervary, Direktor Michael Paternostro

Schüler*innen der NMS Groß-Enzersdorf, Südwind Referentin Laura Jindrak, STR Ing. Andreas Vanek, Vizebürgermeister Robert Fehervary, Direktor Michael Paternostro


In Kooperation mit der Klimabündnis-Stadtgemeinde Groß-Enzersdorf fanden am 15., 19., 22. und 26. Juni insgesamt zehn Workshops statt, in denen die Südwind-Referent*innen Laura Jindrak, Albert Pranger und Andreas Müller Schüler*innen der NMS Groß-Enzersdorf dazu einluden, sich mit globalen Fragen sowohl aus sozialer als auch aus ökologischer Sicht zu befassen.

 

„Was isst die Welt?“

Gemeinsam mit Südwind erkundeten die Schüler*innen der ersten und vierten Klassen die Frage „Was isst die Welt?“. Auf vielfältige Art und Weise wurde zu Welternährung und Ernährungssicherheit gearbeitet. Auch das Thema Lebensmittelverschwendung wurde diskutiert, denn weltweit werden 40 % aller Lebensmittel nicht gegessen. Die Auswirkungen der Erderwärmung sind in Europa und auch Österreich bereits deutlich spürbar und haben Auswirkungen auf die Gletscher, Gewässer und Landwirtschaft; die Menschen im Globalen Süden trifft sie aber besonders hart. Anpassung ist oft schwer möglich und finanzielle Mittel fehlen. Die Teilnehmenden überlegten daher, was jeder und jede selbst tun kann, um nachhaltiger und klimafreundlicher zu leben. Sie kamen gemeinsam zu dem Schluss: Sie wollen Fairness auf dem Teller! Regionale, saisonale, biologische und faire – oder sogar selbst angebaute Lebensmittel – schmecken am besten!

Wenn Verständnis dafür geschaffen wird, dass für ökologisch und sozial fair produzierte Produkte ein fairer Preis bezahlt werden muss, dann nützt das nicht nur den Produzierenden im Globalen Süden, also beispielsweise in den Anbauländern von Bananen, Kakao und Kaffee, sondern auch den Landwirt*innen in Niederösterreich.

 

„Durch andere Türen“

In diesen Workshops befassten sich die Schüler*innen der 2. Klasse mit ihren Ansichten zu den Themen Wohnen und Zuhause und verglichen diese mit den Perspektiven ihrer Mitschüler*innen. In Kleingruppen malten sie kreative Modelle unterschiedlicher Häuser und lernten dadurch Kinder auf anderen Teilen der Welt und deren Wohnverhältnisse kennen. Schnell wurde klar, Unterschiede gibt es nicht nur von Kontinent zu Kontinent, sondern auch innerhalb von Ländern. Diese Unterschiede sind oft mit ungleichen Handlungsmöglichkeiten und ungleichen Zugängen zu lebensnotwendigen Ressourcen verbunden.

Die Weltgemeinschaft hat im Jahr 2015 die Agenda 2030 beschlossen. Dieser weltweite Aktionsplan der Vereinten Nationen will ein gutes Leben für alle Menschen in einer intakten Umwelt erreichen und umfasst 17 Nachhaltige Entwicklungsziele (Sustainable Development Goals, SDGs), von Klimaschutz bis zum Abbau von sozialen Ungleichheiten.

 

„Die Reise meines Handys“

Die Workshops mit den dritten Klassen konzentrierten sich auf das SDG 8 zu menschenwürdiger Arbeit und das SDG 12 zu nachhaltigem Konsum und Produktion. Zu oft bleibt im Verborgenen, wo die Rohstoffe für die Produktion unserer Handys herkommen, unter welchen Bedingungen die Herstellung geschieht und wo unsere Handys nach dem Ende ihrer Nutzungsdauer landen. Die Teilnehmenden der Workshops hatten die Gelegenheit, die Rohstoffe für ihre Handys näher kennenzulernen und über Arbeitsbedingungen und Arbeitsrechte zu diskutieren. Sie entdeckten in einem Rohstoff-Koffer die Erze von Kupfer, Tantal und Gold, und staunten, dass all diese Metalle und noch viele mehr in unseren Smartphones verbaut sind. Auf einer großen Weltkarte lernten sie auch die Abbauländer dieser Metalle und die Lebens- und Arbeitsbedingungen der Minen- und Fabrikarbeiter*innen kennen. So konnten sich die Teilnehmenden ein Bild über die wahren, teuren Herstellungskosten von Elektronikprodukten für Mensch und Natur machen. Die Teilnehmenden der Workshops reflektierten auch ihre eigene Lebenswelt und spannten dadurch einen Bogen vom Globalen zum Lokalen.

 

Wir alle können zu mehr sozialer und ökologischer Gerechtigkeit beitragen, indem wir uns für Klimaschutz und faire und transparente Lieferketten einsetzen, die Dinge, die wir besitzen, möglichst lange nutzen, Kaputtes reparieren oder fachgerecht entsorgen, Second-Hand bevorzugen und Altes aber noch Funktionierendes weiterschenken oder tauschen. Ob Politiker*innen, Unternehmen, Schulen, Vereine oder auch Einzelpersonen, wir alle können und müssen zu fairen und klimaschonenden Produktionsweisen und einem „guten Leben für alle“ beitragen!

 

Nähere Informationen:

Südwind Niederösterreich

Bahngasse 46, 2700 Wiener Neustadt

E-Mail: noe@suedwind.at

Tel.: 02622/24832


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