Groß-Enzersdorf wird HERZSICHER
Donnerstag, 05. März 2020AllgemeinesBürgerserviceSo nennt sich das Projekt der Stadtgemeinde mit Unterstützung von Raphaela und Daniel Klement und "PULS" - Verein zur Bekämpfung des plötzlichen Herztodes.
Im ganzen Gemeindegebiet werden (zusätzlich zu den bereits vorhandenen) zwölf weitere Defibrillatoren – kurz „Defis“ genannt, an öffentlich zugänglichen Orten montiert; denn im Falle eines Herzstillstandes zählt jede Minute! Ebenso wie das Rathaus ist auch die Filiale der Bank Austria bereits „herzsicher“ mit einem der Defis ausgestattet, der im 24h zugänglichen Selbstbedienungsfoyer stationiert ist.
Der Defi führt mittels Sprachanweisungen durch die Anwendung – man kann dabei absolut nichts falsch machen. Für Interessierte wird es sieben kostenlose Schulungstermine (betreut vom Verein PULS) geben, die zeigen wie man im Notfall das lebensrettende Gerät richtig einsetzt. Bürgermeisterin Monika Obereigner-Sivec weiß um die Wichtigkeit von lebensrettenden Sofortmaßnahmen: „Das rasche Handeln von Ersthelfer/innen noch vor Eintreffen der Rettung kann Leben retten. Ein großer Dank an Raphaela und Daniel Klement, durch deren Unterstützung dieses Projekt so schnell und effizient umgesetzt werden konnte.“
Gesundheitsstadtrat Peter Cepuder freut sich, dass in der Großgemeinde jetzt flächendeckend Defis zur Verfügung stehen und ersucht alle BürgerInnen, sich die Defi-Standorte gut einzuprägen, um im Notfall schnell helfen zu können.
In das definetzwerk.at des Notruf Niederösterreich (144) können von Jedermann/frau Defi-Standorte mit Zusatzinformationen eingemeldet werden, so kann bei jedem Notfall den Ersthelfern der nächstgelegene Defi-Standort sofort mitgeteilt werden. In Niederösterreich gibt es derzeit 2016 gemeldete und überprüfte Defi-Standorte.
„Medizinisch gesehen wissen wir, dass in punkto Überlebenschancen bei einem Herzstillstand tatsächlich jede Sekunde entscheidend sein kann. Aktuell liegt die Überlebensrate in solchen Fällen in Wien bei rund 20 Prozent. Durch rasches Eingreifen eines Ersthelfers noch vor Eintreffen der Rettung könnten bis zu 70 Prozent der Betroffenen überleben. Im Notfall gilt daher: Rufen – Drücken – Schocken. Also Notruf 144 wählen, Herzdruckmassage ausüben und dann den Defi einsetzen. Man kann nichts falsch machen. Nur Nichtstun ist falsch“, erklärt Dr. Mario Krammel, geschäftsführender Präsident Verein PULS und Chefarzt der Wiener Berufsrettung.
Fotos: Dr. Herbert Slad und Gemeinde